Rundkirche Oberneisen

Rundkirche Oberneisen

Eine Kirche gab es bereits 881 und als diese baufällig war, wurde sie 958 der Abtei St.Alban in Mainz geschenkt und von deren Abt wieder hergestellt. Um diesen Kirchenbau gibt es wenig Wissen, da die Kirchenakten beim Brande eines Klosters des St.Alban Stifts in Mainz Opfer der Flammen wurden.

1525 wurde der Chor der Kirche von Grund auf neu gebaut. Größere Renovierungsarbeiten gab es 1733. Der Bauzustand wurde seit 1780 immer wieder beklagt. 1812 wurde der Kirchenbau dann bis auf dem Turm niedergelegt und mit den Vorarbeiten für den Bau der neuen Kirche begonnen.

Die jetzige Rundkirche wurde von 1816 - 1819 von Johann Schrumpf unter Einbeziehung eines romanischen Turmes erbaut. Die Gemeinden Lohrheim, Netzbach und Oberneisen finanzierten den Neubau. Bei der Einweihung am 27. Okt. 1819 gab es unter großer Beteiligung der Bevölkerung einen feierlichen Umzug vom Pfarrhaus zur Kirche.

Nördlich der Alpen gibt es einige Rundkirchen. Oberneisen scheint jedoch die einzige zu sein, deren Altar in der Mitte des Raumes steht.

Der Glockenturm der Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. Zu der Säulenhalle am Eingangsportal führt eine breite Freitreppe. In der Säulenhalle befindet sich ein rundbogiges Kreuzgewölbe ohne Rippen. Der Turm birgt eine Uhr, deren großer Zeiger 1 m lang ist und 3 Glocken (Glaube, Liebe, Hoffnung genannt), die nach dem Kriege zu Bockenem im Harz gegossen wurden. Das Innere der Kirche hat 10 hohe, dicke, gekehlte Säulen. In der Mitte der Kirche steht der runde Altar mit einer Marmorplatte von 1,75 m Durchmesser, die bei der letzten Renovierung eigens aus einem französischen Marmorbruch angeliefert wurde.