Hahnstätten.
Nach sechs prägenden Jahren an der Spitze der Realschule plus im Aartal (RiA) wurde Rektor Achim Lehnert in einer emotionalen Feierstunde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Kollegium, Wegbegleiter und Familie würdigten ihn als engagierten Schulleiter, empathischen Menschen und leidenschaftlichen Bildungsakteur.
Die Veranstaltung wurde mit einem musikalischen Beitrag am Klavier von Patricia Meli eröffnet. Durch das Programm führte Konrektorin Sandra Behrendt, die mit Charme und Herzlichkeit die zahlreichen Gäste begrüßte und souverän durch den Nachmittag leitete.
Der erste Redebeitrag kam von Regierungsschuldirektor Jürgen Stahl von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier. In seiner Ansprache schlug er den Bogen über Lehnerts Lebens- und Berufsweg: Geboren am 16. März 1962 in der Eifel, begann Lehnert seine berufliche Laufbahn in der Verbandsgemeindeverwaltung von Manderscheid. Doch der Wunsch nach Veränderung führte ihn über das Abitur mit der Note 1,6 zum Lehramtsstudium der Fächer Mathematik und Physik in Koblenz – und schließlich in den Schuldienst.
Nach Stationen als Lehrer und Mitglied der Schulleitung an der Realschule plus am Schlossberg in Westerburg, übernahm Lehnert im Jahr 2019 die Leitung der RiA in Hahnstätten. „Mit Weitsicht und Tatkraft haben Sie diese Schule weiterentwickelt“, betonte Stahl. Besonders hob er die erfolgreiche Erasmus-Zertifizierung sowie die Schulpartnerschaft mit St. Malo hervor. In seiner Laudatio schilderte er Lehnert als hilfsbereit, gewissenhaft, teamorientiert – und mit einer klaren Leidenschaft für Musik.
Auch Verbandsgemeindebürgermeister Lars Denninghoff fand anerkennende Worte: Lehnert habe ein „positives Lernumfeld“ geschaffen und sei mit großer Empathie auf Menschen zugegangen. Dank und Respekt sprach auch Tobias Emmel vom Förderverein der Schule aus. Andrea Meissner-Kusch, Leiterin der Grundschule Hahnstätten, lobte vor allem Lehnerts Engagement und die unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen den Schulen.
Emotional wurde es beim Theaterstück „Der Reisekoffer“, dargeboten von Schülerinnen und Schülern der Theater-AG unter der Leitung von Sina Nink und Isabella Reiter. Das humorvolle Stück thematisierte Lehnerts Reise in einen neuen Lebensabschnitt.
Das Lehrerkollegium würdigte seinen Chef mit einem Präsentkorb und persönlichen Worten von Esther Schönborn, die vor allem die schwierige Corona-Zeit in den Blick nahm. Sie beschrieb Lehnert als offen, menschlich und gesellig – einen Schulleiter, der nie Distanz, sondern Nähe suchte. Mit einem Augenzwinkern wies sie darauf hin, dass Lehnerts Traum einer eigenen Schulband noch offen sei, die Tür für AGs jedoch weit offenstehe.
Einer der bewegendsten Momente folgte mit einem musikalischen Abschiedsgruß des Kollegiums – einem liebevoll umgedichteten Lied auf den Hit „Wellerman“, dessen Refrain lautete: „Sie waren fabelhaft.“
In seiner Abschiedsrede zeigte sich Achim Lehnert sichtbar bewegt. Er blickte zurück auf seine Zeit als „Krisenmanager“ in der Pandemie, auf viele bewegende Momente und auf das Miteinander, das ihm immer besonders wichtig war. „Wichtig war mir, in allem was ich tat authentisch zu sein“, so Lehnert. Seine Gefühlslage beschrieb er als „Dankbarkeit und eine Überdosis an Emotionen.“
Für den Ruhestand hat sich der 63-Jährige eine eigene „To-do-Liste“ geschrieben – mit augenzwinkernder Klarheit und Schriftgröße 40. Darauf stehen: Von „I don’t like mondays“ zu „I now like mondays“ finden, mehr Musik machen und eine „Tour de Friends“ starten.
Der beliebte Rektor wurde nicht nur von seinen Kolleginnen und Kollegen gefeiert – auch seine beiden Söhne Simon und Jonas reisten eigens aus Berlin und Köln an. Mit einem für ihn komponierten Liedbeitrag („Ich fühle mich frei“) verabschiedeten sie ihren Vater musikalisch – ein rührender Schlusspunkt einer bewegenden Verabschiedung.
Nicht nur dieser Nachmittag und die Anzahl an Gästen zeigte, wie sehr Achim Lehnert in der RiA, in Hahnstätten und in der gesamten Region geschätzt wird – als Mensch, Pädagoge und Gestalter. Seine Spuren bleiben.