50 Jahre Schulstandort Hahnstätten

Hahnstätten. Mit einem großen Festakt feierte die Realschule plus im Aartal am Freitag, 19. September 2025, ihr 50-jähriges Bestehen. Seit der Gründung im Jahr 1975 prägt die Schule den Bildungsstandort Hahnstätten und ist heute weit mehr als ein Lernort: Sie ist ein Zentrum für Gemeinschaft, Vielfalt und Zukunftsgestaltung.

„Manege frei für einen besonderen Geburtstag! Heute ist ein ganz besonderer Tag, denn wir feiern das 50-jährige Jubiläum der weiterführenden Schule in Hahnstätten“, betonte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Aar-Einrich, Lars Denninghoff, in seinem Grußwort. Seit 1975 liegt die Trägerschaft bei der Verbandsgemeinde – zunächst Hahnstätten, seit 2019 bei Aar-Einrich.

Der Jubiläumstag begann um 16 Uhr mit einem Festakt im Zelt vom Zirkus Zappzarap, zu dem zahlreiche Ehrengäste erschienen. Neben Landrat Jörg Denninghoff, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Aar-Einrich Lars Denninghoff und Hahnstättens Ortsbürgermeister Joachim Egert waren auch der ehemalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hahnstätten Volker Satony sowie der Erste Kreisbeigeordnete Marcel Willig anwesend.

Besonderes Highlight war der Auftritt der aktuellen Schülerschaft, die gemeinsam mit dem Mitmach-Zirkus „Zappzarap“ ein buntes Programm auf die Beine stellte. Unter dem Motto „Kannst Du nicht war gestern, heute ist Zirkus“ zeigten die Kinder und Jugendlichen beeindruckende Kunststücke – von Jonglage über Akrobatik bis hin zu kleinen Theatereinlagen. Das kreative Programm spiegelte nicht nur die Talente der Schülerinnen und Schüler wider, sondern auch den Geist der Schule: Mut machen, Neues wagen und Gemeinschaft leben.

Die Geschichte des Standorts ist eng mit den Veränderungen im rheinland-pfälzischen Bildungssystem verbunden. Gegründet wurde die Schule 1975 als Hauptschule Hahnstätten. Zum Schuljahr 1999/2000 erfolgte die Umwandlung in eine Regionale Schule. Nur wenige Jahre später, ab 2009/2010, wurde die Einrichtung zur Realschule plus in integrativer Form weiterentwickelt. Bereits ein Jahr darauf, 2010/2011, begann der Ganztagsbetrieb. Seit 2019 trägt die Schule den Namen „Realschule plus im Aartal“ – kurz RiA.

Seit 1975 haben schätzungsweise rund 2.500 Schülerinnen und Schüler die Schule besucht. Der Höchststand lag im Schuljahr 1976/77 bei 474 Lernenden. Heute sind es rund 260, von denen etwa 47 Prozent das Ganztagsangebot nutzen.

Auch das Schulgebäude hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Im Jahr 2002 wurde ein großer Anbau mit naturwissenschaftlichen Fachräumen, einem Kunstraum, einem Computerraum, einem Mehrzweckraum und mehreren Klassenzimmern eingeweiht. Einen wichtigen Meilenstein markierte 2012 die feierliche Eröffnung der neuen Mensa, die nicht nur ein modernes Gebäude darstellt, sondern auch den Startschuss für den Ganztagsbetrieb mit Mittagessen und zusätzlichen Freizeitangeboten gab.

Heute sind alle Klassenräume mit digitalen Tafeln ausgestattet, Laptops und iPads gehören zum Alltag. 2020 erhielten zudem die naturwissenschaftlichen Fachräume im Altbau eine komplette Neugestaltung mit modernster digitaler Ausstattung.

Neben technischer Innovation setzt die RiA auch auf internationale Begegnungen: Als ERASMUS+ Schule pflegt sie eine lebendige Partnerschaft mit einer Schule in der Bretagne, die den Schülerinnen und Schülern wertvolle interkulturelle Erfahrungen ermöglicht.

Über die Jahrzehnte hinweg prägten verschiedene Rektorinnen und Rektoren die Schulentwicklung. Von 1975 bis 1989 stand Hermann Clauß an der Spitze, gefolgt von Gerd Weiand, der die Schule bis 2001 leitete. Auf ihn folgte Anne Schutte (2001–2003), bevor Joachim Schmidt übernahm. Ab 2004 prägte Jutta Gerhardt 15 Jahre lang die Entwicklung der Schule. Ihr Nachfolger wurde 2019 Achim Lehnert, bevor die derzeitige Konrektorin Sandra Behrendt die Leitung übernahm.

Auch Anekdoten zeigen den Wandel der Zeit: In den Anfangsjahren gab es noch Unterricht an jedem zweiten Samstag, und die Klassenstärken lagen bei über 40 Kindern. Heute sind es im Durchschnitt 25. Auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler wurde auf dem Schulhof sogar eine Seilpyramide angeschafft – ein Beispiel dafür, wie Mitsprache und Gemeinschaft an der RiA gelebt werden.

Der Bürgermeister würdigte besonders das Engagement der Lehrkräfte, Eltern und Beiräte: „Die RiA ist nicht nur die einzige integrative Realschule plus in der Region, sondern ein Ort, an dem Vielfalt, Toleranz und gemeinsames Lernen großgeschrieben werden.“

Mit einem Festprogramm blickt die Schulgemeinschaft zurück auf fünf Jahrzehnte bewegte Geschichte – und voller Zuversicht nach vorn. Denn die Realschule plus im Aartal will auch in Zukunft ein Ort bleiben, „an dem junge Menschen neugierig bleiben, Freude am Lernen haben und ihren eigenen Weg in die Zukunft finden“.

Bildunterschrift: Die Politik sowie die (ehemaligen) Schulleiterinnen und Schulleiter gruppierten sich anlässlich des Jubiläums zum Erinnerungsfoto – v.l.n.r. Landrat Jörg Denninghoff, Achim Lehnert, Otto Butzbach, Jutta Gerhardt, Lars Denninghoff, Sandra Behrendt, Volker Satony, Joachim Egert und Joachim Schmidt.

Bild- und Textquelle: Entwicklungsagentur Aar-Einrich